Danach durchwühlten einige Eindringlinge sämtliche Räume. Brauchbares wurde mitgenommen und Ess- bares zerstört.
Nach etwa einer Stunde drängte einer der Plünderer, der wohl befürchtete,
dass Schwaneyer Waldarbeiter sich dem Forsthaus näherten, zum Aufbruch.
Mehrere Russen trieben die Bewohner in die Waschküche im Keller und gaben den Befehl, bis zehn Uhr dort zu bleiben,
und drohten jeden, der diesen Befehl nicht einhielt, zu erschießen. Einen Augenblick später rief einer der Russen: „Alle kaputt“.
Wahrscheinlich war es der ortskundige Russe, der erkannt worden war.
Mehrere Russen schossen dann wiederholt - einer mit einem Gewehr - die anderen mit Pistolen in die Waschküche hinein.
Nach Ludwig Fiege, (geb. am 31.08.1895) der kurz vorher erschossen war, wurden jetzt die anderen oben genannten Personen
durch Kopfschuss getötet.
Frau Peters wurde durch einen Lungendurchschuss schwer verletzt. Unter schwierigsten Bedingungen konnte
sie nach Bad Driburg gebracht werden, wo sie dank der vorbildlichen ärztlichen Versorgung von
Oberregierungs- und Medizinalrat Dr. Ferdinand Hoffschulte, gestorben 1979, überlebte.
Renate Fiege und Karl Heinz Pennig überlebten, weil sie für tot gehalten wurde. Sie hatten teilweise unter den
blutenden Toten gelegen. Renate Fiege fand danach zunächst Herberge in Buke.
Revierförster Emil Peters erlitt einen Trommelfellriss.
Insgesamt wurden 36 Geschosshülsen im Keller gefunden. Ludwig Fiege und dessen Sohn Franz Ludwig
(geb. am 08.03.1931) sowie Franz Bielefeld, (geb. 1897 zu Wanne-Eikel) und Maria Versen (geb. am 22.02.1926 zu Buke)
sind in Buke beerdigt worden. Wolfgang Forstreuter wurde zunächst auf dem evangelischen Friedhof in Bad Driburg,
später als ehemaliger Soldat auf dem Soldatenfriedhof Brakel zur letzten Ruhe gebettet.
Nach dem Krieg wollte er Theologie studieren.
Eine Nachforschung bzw. Verurteilung hatte nicht stattgefunden, die scheußliche Tat blieb für immer ungesühnt.
Geschrieben von Norbert Keuter